Mythencheck: Sind E-Autos gefährlicher und unbequemer als Verbrenner?

Wie stehen Sie so zu E-Autos? Viele Menschen zweifeln noch, ob ein E-Fahrzeug für Sie in Frage kommt. Nicht zuletzt deshalb, weil sich einige Mythen um die Kraftpakete ranken. Doch was ist dran? Brennen E-Autos wirklich heftiger als Verbrenner? Und sind E-Autos schwerer oder teurer zu versichern als ihre Verwandten? Wir gehen vier Mythen auf die Spur.

Mythos 1: E-Autos brennen häufiger und heftiger als Verbrenner

Fakt: E-Autos werden oft mit einer höheren Brandgefahr in Verbindung gebracht. Doch stimmt das wirklich? Statistiken zeigen: Nein. So ist die Brandgefahr von E-Autos sogar im Vergleich zu Verbrennern niedriger. Daten der US-Verkehrswacht und schwedischer Aufsichtsbehörden zeigen, dass E-Autos statistisch 25-Mal seltener Feuer fangen. Auch das deutsche Helmholtz-Institut weist eine statistisch rund 20-fach geringere Brandgefahr aus. Die elektrischen Komponenten von E-Fahrzeugen sind gut geschützt und zeigen sich nicht anfälliger für Brände.  

Außerdem haben Untersuchungen der Schweizerischen Eidgenössischen Material- und Prüfungsanstalt gezeigt, dass Brände von E-Fahrzeugen sich in ihrer Intensität von Bränden von Verbrennern kaum unterscheiden. Grund ist, dass vor allem der hohe Kunststoffanteil an modernen Fahrzeugen die Brandlast bestimmt – weniger der Benzintank oder die Batterie. Was sich unterscheidet, ist der Schadstoffgehalt im Löschwasser, der bei E-Autos deutlich erhöht ist. Ebenso müssen die E-Fahrzeuge auch im Nachhinein von der Feuerwehr beobachtet und in Wassercontainern gelagert werden, um erneute Entzündungen zu vermeiden. Somit ist weniger die Intensität des Brandes eines Elektroautos als der zeitaufwendige Löschvorgang eine Herausforderung für die Feuerwehr.

Mythos 2: E-Autos sind so leise, dass Unfälle vorprogrammiert sind

Es ist Segen und Fluch zugleich: E-Autos sind einfach deutlich leiser als Verbrenner. So hört man einfach schlecht, wenn ein E-Fahrzeug den Motor startet oder beschleunigt. Einerseits reduziert sich dadurch der Lärmpegel. Andererseits können die reduzierten Geräusche gerade für blinde oder sehbehinderte Mitmenschen schnell gefährlich werden. Seit Sommer 2021 müssen daher alle neu zugelassenen E-Autos künstlich erzeugte Fahrgeräusche von sich geben, was das Unfallpotential deutlich senken soll. Zudem werden auch Abrollgeräusche der Reifen gerade bei höheren Geschwindigkeiten lauter – wie es auch bei Verbrennern der Fall ist.

Einige Initiativen fordern dennoch, dass die künstlichen Fahrgeräusche der E-Fahrzeuge noch lauter sein müssten, um beeinträchtigte Mitbürger noch besser zu schützen. Allgemein gilt natürlich für alle Verkehrsteilnehmer: Gegenseitige Achtsamkeit geht immer vor – egal wie laut oder leise man unterwegs ist! Bleiben Sie im Straßenverkehr immer maximal aufmerksam, ganz egal, ob Sie hinter dem Steuer sitzen oder als Radfahrer oder Passant unterwegs sind.

Mythos 3: Im Winter muss man in E-Autos frieren, um Akku zu sparen

Fakt ist: Die Reichweite von E-Autos reduziert sich in der dunkleren Jahreszeit um 10 bis 30 Prozent. Gründe dafür sind die kälteren Temperaturen, der vermehrte Einsatz von Licht und die Heizung. Während die Wärme im Wageninneren bei Verbrennern durch Abwärme des Motors steigt, entsteht sie beim E-Auto elektrisch. Ein Vorteil: Sie können die Standheizung nutzen und das Fahrzeug vorheizen, während es noch an einer Ladestation hängt. So schonen Sie die Antriebsbatterie.

Wer Sorge hat, bei Minusgraden in einem Stau keine Heizung mehr nutzen zu können, weil der Akku sonst nicht hält, kann beruhigt sein. Sofern der Akku nicht kurz vor dem Stau schon so gut wie leer war, überstehen auch E-Autos einige Stunden im Stau – zumal die meisten Wagen über Energiespar-Modi verfügen, die genau in solchen Situationen die Reichweite erhöhen. So darf auch die Heizung weiter laufen. Wer auf Nummer sicher gehen will, achtet darauf, die Heizung auf Umluftbetrieb zu stellen und verzichtet zumindest auf die Sitzheizung.

Gut zu wissen: Unter freiem Himmel können sich die Ladezeiten bei Kälte etwas verlängern. Denn die meisten Ladesäulen geben bei Kälte weniger Strom ab, um die Akkus zu schonen. Beim bloßen Parken verhindern Isolierungen die Unterkühlung der Akkus. 

Mythos 4: E-Autos sind schwer bzw. nur teuer zu versichern

Da bei Elektroautos z. B. keine höhere Brandgefahr vorliegt, sind auch keine erhöhten Versicherungsprämien fällig. Tatsächlich ist meist sogar das Gegenteil der Fall: Tatsächlich ist ein E-Auto in der Versicherung oft günstiger als ein vergleichbares Verbrenner-Modell. Dies liegt unter anderem an der statistisch geringeren Unfallrate und den kürzeren Fahrstrecken. Wichtig ist nur, die richtigen Versicherunbedingungen abzuschließen. Insbesondere bei Elektronikschäden sollte die Entschädigungsgrenze nicht zu niedrig sein. Außerdem gilt es, auch Zubehör wie Ladekabel und Co. zu versichern – und natürlich sollte auch der Akku im Versicherungsumfang enthalten sein.

Abgesichert mit der VHV: spezielle Vorteile für E-Fahrzeuge

In unserer Kfz-Versicherung bieten wir für Elektro- und Hybridfahrzeuge besondere Vorteile - und das, ohne dafür einen speziellen E-Auto-Baustein hinzuzuwählen zu müssen:

  • All Risk: Im Rahmen der Vollkasko ist der Akku gegen Beschädigung, Zerstörung, Verlust oder Totalschaden durch alle Ereignisse versichert, denen der Akku ausgesetzt ist. Ausgenommen sind nur wenige in den AKB benannte Ausnahmen.
  • Im Rahmen der Teilkasko sind spezifische Fahrzeug- und Zubehörteile (Wallboxen, Ladekarten, Ladekabel und mobile Ladegeräte) mitversichert.
  • Tierbiss- und Kurzschlussschäden inkl. Folgeschäden sind in der Teilkasko bis 10.000 EUR bzw. 20.000 EUR (EXKLUSIV) versichert.
  • Bei Elektrofahrzeugen gilt die nicht vorsätzlich herbeigeführte Entladung des Akkus als Panne.
  • Die Entsorgungskosten des Akkus sind bei einem Totalschaden des Fahrzeugs mitversichert, genauso wie die Lagerkosten in einem Wassertank nach einem Brand (Teilkasko).

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