E-Autos öffentlich laden: Antworten rund ums Stromtanken
Die wichtigsten Fragen und Antworten
Öffentliche Ladestation für Elektro- und Hybridautos nutzt entweder, wer zuhause keine eigene Ladeeinrichtung installiert hat oder schlichtweg unterwegs ist. Gut, dass die Infrastruktur an solchen öffentlichen Lademöglichkeiten immer weiter wächst. Wer das erste Mal sein E-Fahrzeug unterwegs aufladen will, sollte jedoch ein paar Dinge wissen. Wir erklären, wie das Laden des Elektroautos an der öffentlichen Ladesäule funktioniert, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen und beantworten weitere wichtige Fragen.
Welche öffentlichen Lademöglichkeiten für Elektroautos gibt es?
In Deutschland gibt es rund 69.000 öffentliche Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge und die Zahl steigt weiterhin stark an. Neben Städten und Gemeinden – die zunehmend spezielle Elektrofahrzeug-Parkplätze mit Ladestationen anbieten – gibt es auch an vielen Supermärkten, Parkhäusern oder Hotels Lademöglichkeiten für E-Autos. Das Laden an öffentlichen Stationen dauert aufgrund der höheren Leistungsfähigkeit der Ladeeinrichtungen meist sogar weniger lang als das Laden an der Wallbox daheim. Mit Blick auf die Leistung kann man grundsätzlich zwischen zwei Typen öffentlicher Ladestationen unterscheiden:
Reguläres Laden an AC-Ladestationen: für längere Parkzeiten
Die AC-Ladestationen mit Wechselstrom (englisch: Alternating Current) bieten eine Leistung zwischen 11 und 22 kW und eignen sich vor allem dann, wenn das Auto länger geparkt und geladen wird. Denn hier sind die Ladezeiten der Elektroautos länger als an den leistungsstärkeren DC-Stationen. Bei den AC-Ladestationen handelt es sich um die am häufigsten vorkommenden öffentlichen Ladeeinrichtungen.
Schnellladen an DC-Ladestationen: für kürzere Zwischenstopps
Das Schnellladen eignet sich vor allem für kurzfristiges Zwischenladen auf längeren Strecken. Die DC-Ladestationen können per Gleichstrom (englisch: Direct Current) innerhalb kürzester Zeit den Akku eines Elektroautos laden. Die Leistung liegt mit 50 kW deutlich höher als bei den AC-Ladestationen. Da für den Gleichstrom der DC-Ladestationen eine Transformatorstation notwendig ist, sind diese Ladesäulen seltener und hauptsächlich an Autobahnen zu finden.
Finden Sie öffentliche Ladestationen in Ihrer Nähe:
Eine Übersicht aller registrierten Ladestationen finden Sie auf der Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur.
Wie viel kostet das Laden an einer öffentlichen Ladestation?
Auf die Frage nach den Kosten, die beim Laden eines E-Autos an öffentlichen Ladesäulen anfallen, gibt es keine einfache Antwort: Die Bedienung und die Bezahlmodelle sind je nach Anbieter der Ladestation sehr unterschiedlich. So kann es sein, dass Sie an der einen E-Ladestation eine Ladekarte brauchen, an der anderen eine App, die Rechnung am Monatsende per Post kommt oder Sie direkt mit dem Handy bezahlen können. Je nach Tarifmodell, ob mit oder ohne Grundgebühr, variieren die Kosten pro Kilowattstunde – und die Ladeschnelligkeit der Ladesäule bestimmt den Preis noch zusätzlich.
Finden Sie also die Lösung, die am besten zu Ihnen passt: Laden Sie Ihr Fahrzeug am häufigsten über Nacht und in der Nähe Ihres Wohnorts? Dann suchen Sie sich einen lokalen Betreiber mit Grundgebühr. Laden Sie viel unterwegs? Wählen Sie einen überregionalen Anbieter, der auch das Laden an Schnellladestationen abdeckt.
Gut zu wissen:
Ab Juli 2023 müssen alle neuen öffentlichen Ladestationen gängige Bezahl- oder Kreditkarten als Bezahlmöglichkeiten anbieten.
Was für Kabel werden beim öffentlichen Laden eines E-Autos benötigt?
Für das Aufladen eines Elektroautos an einer öffentlichen Ladestation wird nicht viel benötigt. Handelt es sich um eine gewöhnliche AC-Ladestation, muss lediglich das Ladekabel selbst mitgebracht werden – ein Kabel mit Typ-2-Stecker gilt EU-weit als Standard und ist meist beim Fahrzeugkauf inklusive. Bei DC-Schnellladestationen ist ein spezielles Ladekabel notwendig, das aber an den Stationen bereits installiert ist.
Wie funktioniert das öffentliche Laden eines Elektroautos?
Der Ladevorgang eines Elektroautos selbst ist unkompliziert und ähnelt einem langen Tankvorgang: Der Motor wird ausgeschaltet und das Kabel mit dem Elektroauto und der Ladestation verbunden. Nur die Freischaltung der Ladesäule kann etwas Zeit in Anspruch nehmen, da sie je nach Betreiber und Bezahlmodell eine App, eine Ladekarte oder einen Internetzugang voraussetzt. Unser Tipp: Informieren Sie sich vorzeitig, wo sie Ihr Elektroauto laden möchten und was Sie für den Ladevorgang benötigen. Vergessen Sie nicht, Ihr E-Auto nach erfolgreicher Verbindung zur Ladesäule abzuschließen.
Schon gewusst? So schonen Sie den Akku vom E-Auto
Wenn die Ladung Ihres Elektroautos zwischen 30 und 80 Prozent beträgt, schont das laut Fahrzeugherstellern langfristig den Akku. Haben Sie eine längere Fahrt geplant, können Sie Ihr Elektroauto selbstverständlich auch vollladen – im täglichen Kurzstreckenbetrieb ist ein geringerer Ladezustand jedoch optimal.
Wie lange dauert das Laden eines Elektroautos an einer öffentlichen Ladestation?
Die Ladezeit eines Elektroautos hängt von der Kapazität der Batterie sowie von der Leistung der Ladestation ab. Zudem ist die im Fahrzeug verbaute Ladetechnik ein wichtiger Faktor: Eine Ladesäule mit hoher Leistung hilft nichts, wenn das verbaute Ladegerät diese Leistung nicht voll nutzen kann. Die Ladedauer variiert somit nach Fahrzeugtyp, Ladekapazität und Ladeleistung der Station. Grundsätzlich kann zur Ladedauer jedoch festgehalten werden:
- An der Ladestation daheim lädt das Elektroauto meist am längsten
- Eine öffentliche Wechselstrom-Ladestation lädt das Elektrofahrzeug deutlich schneller auf
- An der Schnellladestation können die meisten E-Fahrzeuge bereits unter einer Stunde vollgeladen werden
Faustformel zum Berechnen der Ladezeit Ihres E-Autos
Akkukapazität (kWh) / Ladeleistung (kW) = Ladezeit (h)
Als Beispiel: Hat Ihr Elektrofahrzeug eine Akkukapazität von 70 kWh, ist vollständig entladen und Sie laden es an einer Ladesäule mit 22 kW Leistung auf, beträgt die Ladezeit ungefähr drei Stunden und eine Viertelstunde. Voraussetzung ist, dass die im Fahrzeug verbaute Ladetechnik ein Laden mit 22 kW Leistung zulässt.
Kann das Ladekabel beim öffentlichen Laden gestohlen werden?
Die Frage nach der Diebstahlsicherheit des Ladekabels stellt sich vielen E-Autofahrern, da meist das eigene Kabel beim öffentlichen Laden zum Einsatz kommt. Die Antwort lautet: Nein, das Kabel kann nicht einfach gestohlen werden – vorausgesetzt, das Fahrzeug wurde abgeschlossen. Denn mit dem Abschließen eines Elektro- oder Hybridautos verriegelt sich auch der Ladestecker an der Ladestation sowie am Fahrzeug. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen möchte, dass das Ladekabel und weiteres Zubehör bei Verlust ersetzt wird, sollte eine Autoversicherung mit entsprechendem Leistungsumfang abschließen.
Brauchen E-Autos eine spezielle Kfz-Versicherung?
Elektro- und Hybridfahrzeuge bergen aufgrund der in ihnen verbauten Technologien teils spezifischere Schadenrisiken als Verbrenner. Im Leistungsumfang der von Ihnen gewählten Kfz-Versicherung sollten diese also bedacht und benannt worden sein. In der Autoversicherung der VHV sind viele Zusatzleistungen für E-Fahrzeuge bereits im Grundtarif kostenfrei mitversichert. Hier ein Auszug unserer Leistungshighlights:
- All Risk: Im Rahmen der Vollkasko ist der Akku gegen Beschädigung, Zerstörung, Verlust oder Totalschaden abgesichert.
- Im Rahmen der Teilkasko sind spezifische Fahrzeug- und Zubehörteile (Wallboxen, Ladekarten, Ladekabel und mobile Ladegeräte) mitversichert.
- Bei Elektrofahrzeugen gilt die nicht vorsätzlich herbeigeführte Entladung des Akkus als Panne. Bleiben Sie liegen, machen wir Ihr Fahrzeug wieder fit oder lassen es abschleppen.
- Die Entsorgungskosten des Akkus sind bei einem Totalschaden mitversichert.
Mehr Infos zum Versicherungsschutz der VHV
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