Autoversicherung, Wohngebäudeversicherung

Marderbiss verhindern und richtig versichern

Wie Sie Schäden an Auto und Dachboden vermeiden

Wer auf dem Land wohnt, wohnt nie allein: Insekten, freilaufende Katzen und Wildtiere streifen um Haus und Hof. Doch auch in der Stadt suchen Tiere nach Unterschlupf und Nahrung – besonders in der kalten Jahreszeit. Nachtaktive Tiere wie Marder können uns dabei teuer zu stehen kommen: Haben sie sich erst einmal unbemerkt im Auto oder auf dem Dachboden eingenistet, richten sie mitunter erheblichen Schaden an.

Der Marder im Auto: Zwischen Nestbau und Revierkämpfen

Obwohl Marder es sich vermehrt von Frühjahr bis Spätsommer in den Motorräumen parkender Kraftfahrzeuge gemütlich machen, schleichen sie sich auch außerhalb ihrer Paarungszeit – also in den kalten Herbst- und Wintermonaten – in die oft noch warmen Fahrzeuge. Dabei tragen sie nicht selten Laub und Zeitungsreste mit ins Auto – eine immense Gefahr, allein weil sich das Nistmaterial am heißen Motor leicht entzünden kann. Außerdem verewigen sich die kleinen Räuber mit den spitzen Zähnen gern im Innenraum des Motors, um Rivalen zu vertreiben.

Wie kommt es zum Marderbiss im Auto?

Marder sind absolute Einzelgänger. Wenn zwei Marder denselben Motorraum für sich beanspruchen, kann es zu heftigen Auseinandersetzungen und Reviermarkierungen in Form von Marderbissen kommen. Dies geschieht oft dann, wenn Fahrzeuge an unterschiedlichen Orten, z. B. daheim und am Arbeitsplatz, und somit in unterschiedlichen Marderrevieren geparkt werden. Durch Bissspuren drücken Marder ihre Wut über den Eindringling und damit ihre Dominanz aus. Hier entstehen die meisten Schäden:

  • Motorraumverkleidungen

  • Zündkabel und andere Elektroleitungen sowie Isolierungen

  • Kühlwasser- und Scheibenwischwasserschläuchen

Welche Versicherung zahlt bei Tierbissen am Auto?

In Deutschland werden pro Jahr mehrere hunderttausend Schäden durch Marderbisse an die Kfz-Versicherer gemeldet. Angeknabberte oder ganz durchgebissene Kabel werden dabei als direkte Schäden durch einen Marderbiss gewertet und sind – wie auch bei der VHV – durch die Teilkaskoversicherung abgedeckt.

Marderbiss: Sind Folgeschäden inklusive?

Was jedoch nicht alle Versicherer übernehmen, sind die Kosten von Folgeschäden, die durch Marderbisse verursacht werden. Der durchgebissene Kühlmittelschlauch an sich ist nämlich erst einmal nicht dramatisch, kann aber zu einer Überhitzung und schwerwiegenden und vor allem kostspieligen Motorschäden führen. Lebensbedrohlich für Fahrzeugführer und andere Verkehrsteilnehmer wird es, wenn Bremsleitungen angeknabbert werden und dadurch das Bremsverhalten des Fahrzeuges beeinträchtigt ist. Lassen Sie Ihr Fahrzeug nach einem Tierbiss also auf jeden Fall auf Folgeschäden hin kontrollieren! Diese sind in unserer Autoversicherung KLASSIK-GARANT bis zu einer Höhe von 10.000 Euro – im EXKLUSIV-Baustein sogar bis 20.000 Euro – mitversichert. Voraussetzung ist, dass ein Sachverständiger der VHV, der DEKRA oder der Schadenschnellhilfe bestätigt, dass der Folgeschaden ursächlich auf den Tierbissschaden zurückzuführen ist.  

Kann man den Marder im Auto verhindern?

Der gute alte Besen, der unter dem Motorraum platziert wird, abwehrende Duftstoffe, akustische Störmelder oder ausgeklügelt platzierte Innenraumnetze: Es gibt viele Marderabwehrmethoden und Hausmittelchen. Doch keine dieser Maßnahmen bietet eine Abwehrgarantie gegen die wendigen Eindringlinge und einen möglichen Marderbiss. Am effektivsten sind meist Motorwannen oder Drahtgeflechte. Achten Sie in jedem Fall auf Indizien eines Marderbesuchs und warten Sie nicht lange, wenn Sie sie entdecken.

Indizien eines Marderbesuchs am Auto erkennen und richtig reagieren

Pfotenspuren auf dem Lack, ungewöhnliche Gerüche im Inneren des Fahrzeugs und am Auto liegende Abfälle wie z. B. Eierschalen können auf einen Marderbesuch am Auto hindeuten. Werfen Sie einen Blick unter die Motorhaube. Sollten Sie einen Marder oder einen Marderbiss entdecken, fahren Sie mit Ihrem Fahrzeug nicht weiter. Lassen Sie das Ausmaß etwaiger Beschädigungen von einem Experten feststellen, den Marder ggf. fachmännisch entfernen und melden Sie den Schaden umgehend Ihrer Versicherung.

Wenn der Marder auf dem Dachboden wütet

Ein Poltern, Kratzen, Fiepen oder Tapsen vom Dachboden? Das finden viele nicht nur unheimlich, es ist auch ein Anzeichen für einen Marder auf dem Dach. Machen Sie möglichst schnell einen Kontrollgang – denn gerade im Winter suchen sich die kleinen Raubtiere einen warmen Rückzugsort! Sollte der Marder schon länger auf dem Dachboden leben, müssen Sie sich auf unschöne Überraschungen gefasst machen: So findet man unter Garantie Überreste seiner Nahrung, z. B. von Kleinvögeln, Mäusen, Ratten oder Kaninchen, aber auch noch unappetitlichere Hinweise wie seine Kot- und Urinecke.

Doch es geht noch schlimmer. Nicht selten sieht der Dachboden nach längerer Marder-Besetzung aus wie ein Schlachtfeld: Dämmmaterial hängt von den Balken, auf dem Boden liegt überall Glaswolle. Marder nisten sich mit Vorliebe in Nischen oder auch der Zwischendecke ein. Die Folge: Aufgrund der kaputten Dämmung unter dem Dach bildet sich Schimmel und schädigt die Bausubstanz, teure, aber dringend notwendige Erneuerungen der Isolierung stehen an. Deshalb: Halten Sie unbedingt Augen und Ohren offen!

Schutzmaßnahmen gegen Marder auf dem Dachboden

Folgende Tipps können helfen, Marderschäden vorzubeugen:

  • Kontrolle des Außenbereiches des Gebäudes und des Dachbodens auf Anzeichen von Mardern
  • Lärm durch Klopfen oder der Dauerbetrieb eines Radios können die Tiere vertreiben. Duftstoffe, Katzen- oder Hundehaare und Ultraschallgeräte helfen ebenfalls, sie abzuschrecken.
  • Verschließen des Schlupfloches, wenn sich der Marder außerhalb des Hauses befindet; das können lockere Dachziegel, Mauerlöcher oder Schlitze für die Belüftung sein.
  • Wenn alle Maßnahmen fehlschlagen, kann ein Kammerjäger den Marder mit Fallen einfangen.
Wichtig: Ein Marder darf von Privatpersonen nicht gefangen oder getötet werden, da er dem Jagdrecht untersteht. Vertrieben werden dürfen die Tiere nur von Oktober bis Februar. Im Sommerhalbjahr gilt eine Schonfrist für die Tiere – diese gilt auch für Kammerjäger.

 

Welche Versicherung leistet bei Schäden am Haus durch Marder?

Doch was, wenn alle Schutzmaßnahmen den Marder nicht abschrecken? Grundsätzlich ist natürlich auch der Dachboden im Rahmen einer Wohngebäudeversicherung versichert. Diese springt aber in der Regel nur bei Schäden ein, die durch Feuer, Wasser oder Unwetter entstanden sind. Die VHV bietet über den Baustein EXKLUSIV Schutz bei Tierbissschäden inkl. Pick- und Kratzschäden bis 5.000 Euro durch wildlebende Tiere aller Art. Elektrische Anlagen und Leitungen, Dämmungen und Unterspannbahnen sind also auf diese Art bis 5.000 Euro mitversichert.

Diesen Artikel teilen