Warum werden Autoversicherungen 2024 teurer?
Qualitätssicherung vs. Inflation: Darum steigen die Preise branchenweit
Haben Sie auch Post bekommen und sind wütend, weil Ihre Autoversicherung teurer wird? Wir können Ihren Ärger verstehen. Über die gesamte Branche hinweg verzeichnen die Beiträge für Kfz-Versicherungen einen starken Anstieg. Warum das so ist und welche Faktoren dazu beitragen? Das wollen wir Ihnen hier erläutern.
Branchenweit mehr Kosten im Vergleich zu den Einnahmen
Während die Kfz-Versicherungsbeiträge in den letzten Jahren kaum oder nur moderat gestiegen sind, ist es in der Schadenregulierung in kurzer Zeit zu ungewöhnlich starken Kostensteigerungen gekommen. Das Ergebnis: Laut einer Hochrechnung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) stehen deutschen Versicherern in der Kfz-Sparte für das Jahr 2023 30,2 Milliarden Euro Einnahmen Kosten in Höhe von 33,1 Milliarden Euro gegenüber. Kurzum: Jeder eingenommene Euro verursacht 1,10 Euro Ausgaben – ein Zustand, der nicht lange tragbar ist. Um eine weiterhin zuverlässige und langfristige Absicherung zu gewährleisten, werden branchenweit die Versicherungsbeiträge angepasst. Doch was sind die größten Einflussfaktoren für die gestiegenen Schadenaufwände?
Kostentreiber: gestiegene Ersatzteilpreise für Autos
Ein entscheidender Treiber für die gestiegenen Schadenkosten ist der immer höhere finanzielle Aufwand für die Beschaffung von Ersatzteilen. Bereits seit vielen Jahren zeichnet sich ein Verteuerungstrend im Ersatzteilmarkt ab, der binnen des letzten Jahres eine besonders starke Entwicklung hinlegte: Kostete beispielsweise eine Hintertür im August 2023 noch durchschnittlich 861 Euro, lag der Preis nach nur einem Jahr mit 913 Euro um 6,0 Prozent höher – und diese Preissteigerung ist keinesfalls nur auf dieses eine Ersatzteil beschränkt. Wie Daten des GDV zeigen, haben Autohersteller die Kosten für Ersatzteile in einem Jahr im Schnitt um 6,2 Prozent gesteigert. Kosten, die sich unweigerlich auf die Beiträge der Kfz-Versicherungen niederschlagen.
Kostentreiber: teurere Fahrzeugreparaturen
Doch nicht nur teure Ersatzteile sorgen für gestiegene Schadenaufwände! Ein weiterer bedeutender Faktor ist der Kostenanstieg in der Kfz-Reparatur. Hier zeigt der Blick auf die Entwicklung: Die Stundensätze von Kfz-Werkstätten haben sich besonders im Jahr 2022 stark erhöht. 5,5 Prozent höhere Preise für Arbeiten an der Mechanik, Elektrik oder Karosserie, 5,8 Prozent Kostensteigerung in der Fahrzeuglackierung – auch hier sprechen die Daten des GDV eine klare Sprache. Noch deutlicher wird es, wenn man auf die langfristige Entwicklung schaut: Im Zeitraum von 2017 bis 2022 haben sich die Stundensätze der Werkstätten im Schnitt um 28 Prozent erhöht, im Vergleich dazu sind die Beiträge der Kfz-Haftpflichtversicherung im Schnitt um 3 Prozent gesunken. Auch hier müssen Kfz-Versicherer nun über die Beiträge korrigieren.
Kostentreiber: höhere Mietwagenkosten
Neben den Haupteinflussfaktoren wirken viele weitere Preissteigerungen auf gestiegene Versicherungsbeiträge, die direkt mit den Versicherungsleistungen in Verbindungen stehen. Ein Beispiel: Die Kosten für Ersatz-Mietwagen. Aufgrund von Lieferengpässen im Ersatzteilmarkt erhöht sich die Standzeit vieler beschädigter Fahrzeuge – was unweigerlich zu höheren Mietwagenkosten führt. Auch eine insgesamt geringere Verfügbarkeit von Mietfahrzeugen feuert die Kostensteigerungen zusätzlich an.
Neue Kfz-Beiträge sind für die Zukunft kalkuliert
Inflationsbedingt gibt es zahlreiche Gründe für gestiegene Schadenaufwände in der Autoversicherung, die sich auf die Beiträge niederschlagen. Nicht jedem Kunden mag zudem die Tatsache bewusst sein, dass die neuen Kfz-Beiträge für das nächste Jahr kalkuliert sind – und somit neben gestiegenen Preisen auch künftige Entwicklungen wie beispielsweise häufigere Extremwetterereignisse wie Hagel, Sturm oder Starkregen mitberücksichtigen.
Darum erhöhen Kfz-Versicherer für 2024 die Beiträge
- Um die gestiegenen Schadenaufwände tragen zu können, müssen die Beiträge der Kfz-Versicherungen steigen.
- Würde diese Anpassung nicht erfolgen, müsste unweigerlich an den Leistungen gekürzt werden, damit sich eine Absicherung überhaupt rechnet.
- Mit der Beitragsanpassung stellen wir die Angleichung an real anfallende Kosten sicher und garantieren, dass Sie als Kunde weiterhin auf unser starkes Preis-Leistungs-Verhältnis vertrauen können und nicht unter einem Qualitätsverlust leiden müssen, wenn es zum Schaden kommt.
Diese Faktoren beeinflussen ebenfalls den Preis Ihrer Autoversicherung
Es gibt mehrere Faktoren, die EInfluss auf den Preis einer Autoversicherung haben – auch unabhängig vom aktuellen Inflationsgeschehen. Zum Beispiel kommt es darauf an, wie alt der Halter oder die Halterin ist und wie viele Jahre er oder sie bereits unfallfrei fährt. Auch das Fahrzeugmodell und der Zulassungsbezirk sind ausschlaggebend.
Kostenfaktor: Regionalklasse
Es gibt Regionen, da kommt es deutlich häufiger zu Verkehrsunfällen als in anderen. Mancherorts werden auch mehr Autos geklaut oder es kommt immer wieder zu starken Unwettern. Einmal im Jahr werden die Schadenbilanzen der einzelnen Regionen errechnet. Dabei schaut man sich an, zu wie vielen Schäden es gekommen ist und setzt diese Zahl ins Verhältnis zur Anzahl der dort gemeldeteten Fahrzeuge und zur Schadenhöhe. Steigt das Unfallaufkommen im Zulassungsbereich kann es also sein, dass die Versicherung innerhalb dieser Region im kommenden Jahr teurer wird. Das Gute: Es kann dadurch auch günsiger werden, wenn die Tendenz in die andere Richtung geht.
Kostenfaktor: Typklasse
Ähnlich ist es mit den Typklassen. Nur, dass man hier nicht auf die Region schaut, sondern auf das Fahrzeugmodell. Fahren Sie einen Wagen-Typ, der tendenziell häufig in Unfälle verwickelt ist und zudem auch noch teure Schäden mit sich bringt, wenn mal etwas passiert? Dann wird der Beitrag Ihrer Autoversicherung voraussichtlich nicht der günstigste sein, da die Schadenwahrscheinlichkeit als hoch eingestuft wird. Auch hier wird jährlich geprüft, ob es eine positive oder negative Tendenz im Vergleich zum Vorjahr gibt und Preise entsprechend angepasst.
So wirken Sie Beitragssteigerungen in der Autoversicherung entgegen
- Mit dem kostenlosen Zusatzbaustein TELEMATIK können Sie in der VHV Autoversicherung im ersten Versicherungsjahr garantiert 10 Prozent sparen, je nach Fahrweise sind sogar Nachlässe von bis zu 30 Prozent möglich. Ganz nach dem Motto: Wer umsichtig fährt, fährt günstiger.
- Auch mit einer Werkstattbindung können Sie Ihre Versicherungsbeiträge reduzieren. Einfach im Tarifrechner vereinbaren, dass Sie auf freie Werkstattwahl verzichten und zusehen, wie es günstiger wird.
- Klar: Wer durch vorsichtige und vorausschauende Fahrweise Unfälle verhindert, profitiert von einer preiswerteren SF-Klasse.